Bayern Abitur Geschichte GK 2005
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Abiturprüfung 2005
GESCHICHTE
als Grundkursfach
Arbeitszeit: 210 Minuten
Der Prüfling bearbeitet zwei Aufgaben nach seiner Wahl.
Als Hilfsmittel kann ein zugelassener Geschichtsatlas benutzt werden.
Am Ende jeder Teilaufgabe steht die maximal erreichbare Anzahl vonBewertungseinheiten (BE).
I
BAYERN AUF DEM WEG ZUM MODERNEN STAAT
1 [18 BE]
1.1 Nach der Formulierung des Historikers Karl Bosl erfuhr Bayern im 19.Jahrhundert eine „geminderte" Industrialisierung. Zeigen Sie, worin sichdiese äußerte und welche Sachverhalte hauptsächlich dafür verantwortlichwaren!
1.2 Stellen Sie dar, inwiefern durch staatliches Handeln Anstöße für diewirtschaftliche Weiterentwicklung im Königreich Bayern gegeben wurden!
2 Zeichnen Sie nach, wie Ignaz Rudhart im beigefügten Text die Behauptungeines in der bayerischen Verfassung von 1818 angelegten Spannungs-verhältnisses in der Abgeordnetenkammer begründet! Belegen Sie RudhartsThese anhand der Zusammensetzung der Kammer! [ 14 BE]
3 Definieren Sie den Begriff der konstitutionellen Monarchie! Arbeiten Sieanhand der bayerischen Verfassung von 1818 oder der Reichsverfassungvon 1871 Grundprobleme der Gewaltenverteilung zwischen Monarch undParlament in dieser Staats- bzw. Regierungsform heraus! [12 BE]
4 Diskutieren Sie anhand von zwei Verfassungen der deutschen Geschichteseit Beginn des 19. Jahrhunderts, inwieweit Verfassungen zur staatlichenbzw. nationalen Integration beitragen können! [16 BE]
[Summe: 60 BE]
Ignaz Rudhart: Über den Zustand des Königreichs Baiern. Band I. Stuttgart1825 (Auszug)
Die Kammer der Abgeordneten wird zusammengesetzt durch freye Wahl, welchealle 6 Jahre erneuert wird. Es ist bey einer repräsentativen Versammlungwesentlich, daß sie aus Männern bestehet, auf welchen das Vertrauen des Volkesruhet, dessen Angelegenheiten dieselbe zu berathen hat. Sie bildet eineungetheilte, nicht nach Ständen gesonderte, Versammlung; daher ist jedemMitgliede sein Sitz nicht nach Ständen oder Kreisen sondern durch das Loosangewiesen, und von jedem der Eid zu leisten nur des ganzen Landes allgemeinesWohl und Beste ohne Rücksicht auf besondere Stände oder Klassen nach innererUeberzeugung berathen zu wollen. Auch die Anzahl der Mitglieder im Ganzenrichtet sich nach der Familienzahl im Königreiche ohne Unterscheidung derStände in dem Verhältnisse, daß auf 7000 Familien ein Abgeordneter gerechnetwird.
Allein die hienach zu wählende Anzahl von Abgeordneten ist nach Ständenvertheilt, und bey der activen und passiven Wahlfähigkeit kömmt es auf den Standan. Die Kammer der Abgeordneten ist daher in der That eine Versammlung vonStänden ähnlich jener der älteren Zeit, aber mit der Bestimmung, eine allgemeinerepräsentative Versammlung zu seyn. Sie darf daher nicht nach Klassen stimmen,noch die besonderen Interessen eines einzelnen Standes vertreten; sie ist eineVersammlung von Ständen mit der Aufgabe, — den Stand zu verläugnen. DieseAufgabe ist sehr schwer. Die Menschen sind in der bürgerlichen Gesellschaftselten durch Ideale, meistens nur durch Interesse verbunden; dagegen hilft keinEid, da selbst die redlichen in der Regel ihr Interesse für das Allgemeine, denVortheil ihres Standes für das allgemeine Wohl und für ein Recht halten, sowiejede Parthey geneigt ist, ihre Meynung für die öffentliche Meynung zu betrachten,und dem Gelbsüchtigen, wie man sagt, Alles gelb aussieht. Durch dieZusammensetzung der Kammer der Abgeordneten nach Ständen sind daher diebesonderen Interessen gleichsam gesetzlich constituirt, und gegen das allgemeinehervorgehoben worden. [...]
II
DIE NEUORDNUNG EUROPAS UND DIE WEIMARER REPUBLIK
1 [20 BE]
1.1 Skizzieren Sie wichtige Stationen der Entwicklung der NSDAP von 1919bis zum 30. Januar 1933!
1.2 Erarbeiten Sie aus dem Text (Ml), welches Bild Hitler von der NSDAPzeichnet, und erläutern Sie, inwiefern er dabei die Erwartungen derAdressaten berücksichtigt!
2 [24 BE]
2.1 Analysieren Sie das Zahlenmaterial zur Mitgliederstruktur der NSDAP(M2) und überprüfen Sie, inwieweit der Anspruch der Partei, alleBevölkerungsschichten zu repräsentieren, bis 1930 erfüllt war!
2.2 Zeigen Sie in Grundzügen auf, wie das NS-Regime die im Text enthaltenensozial- und wirtschaftspolitischen Vorstellungen Hitlers nach 1933 inkonkrete Politik umzusetzen versucht hat!
3 Untersuchen Sie, inwiefern die nationalsozialistische Vorstellung von der„Volksgemeinschaft" in Kontinuität zum Wunsch national denkender Kreisenach Aufhebung von Klassen- und Parteigegensätzen seit der Kaiserzeit zusehen ist! [16 BE]
[Summe: 60 BE]
Ml: Auszug aus der 1927 gedruckten und in Industriellen-Kreisenverbreiteten Broschüre „Der Weg zum Wiederaufstieg" von Adolf Hitler
[...] Die neue Bewegung lehnt kategorisch jede Standes- und Klassenteilung abund proklamiert an deren Stelle eine zusammenfassende deutsche Einstellung. Siebildet sich nicht ein, dass diese Umstellung allein durch fromme Belehrung zuerreichen sei. Nein, sie ist überzeugt, dass die Bewegung zunächst in sich selbstden Beweis für die Möglichkeit einer solchen Umstellung zu liefern habe, undweiter, dass die allgemeine Erziehung der Nation dereinst nach diesenGesichtspunkten, wenn notwendig auch durch schwersten Kampf zu erzwingensein wird. Sie sieht das Recht hiezu in der Erkenntnis dieser Notwendigkeit. Damitsetzt die Bewegung an Stelle der heute herrschenden internationalenGeistesrichtung bewusst und gewollt eine fest umrissene nationalistische; an Stelleder demokratischen Massenanbetung die bedingungslose Autorität derPersönlichkeit und an Stelle der pazifistischen Verseuchung die Erziehung zuWiderstand und Kampf. Die Bewegung weiß dabei, dass eine solche Entwicklungerstens nicht von oben herunter in Gang gebracht werden kann, sondern dass sie,wie alle großen Erscheinungen der Weltgeschichte, aus dem Innersten des Volkesherauszuwachsen hat; dass sie zweitens von den Vertretern des herrschendenRegimes nicht begrüßt wird und auch nicht werden kann, sondern dass sie ihrenWeg als einen Weg des Kampfes gegen die Unterdrückung zu nehmen hat; unddass drittens der Erfolg nicht in der Stunde kommt, sondern dass eiserneBeharrlichkeit und unsägliche Geduld allein zu einem Erfolg berechtigen, dernicht in der Besiegung augenblicklicher Zustände, als vielmehr in derÜberwindung lange eingefressener Schäden und ihrer tieferen Ursachen Sinn undBedeutung hat.
Die Bewegung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass die Zukunft eines Volkesnicht garantiert wird durch die Wirtschaft an sich. Sie sieht in ihr nur einenotwendige Dienerin im Leben eines Volkskörpers und Volkstums. Sie empfindeteine unabhängige nationale Wirtschaft als eine Notwendigkeit, jedoch sie sieht inihr nicht das Primäre, nicht die Bildnerin des starken Staates, sondern umgekehrt:Der starke nationalistische Staat allein kann einer solchen Wirtschaft Schutz undFreiheit des Bestehens und der Entwicklung geben.
Die nationalsozialistische Bewegung erkennt weiter als wesentlichsteVoraussetzung zur Lösung dieser Aufgabe und für die Bildung eines einheitlichenNationalkörpers die restlose Eingliederung des sogenannten vierten Standes in dieVolksgemeinschaft. Sie sieht darin nicht ein theoretisches Problem, sondern dieLebensvoraussetzung für unser Volk. Sie wünscht, dass diese Millionenmasseunseres Volksgutes aus den Händen ihrer derzeitigen internationalen, meistundeutschen Verführer und Leiter genommen wird und ihre volle Eingliederung in
den Rahmen der Nation und des Staates findet. Sie vollzieht zunächst diesenProzess vorbildlich in ihren eigenen Reihen und liefert damit den Beweis für dieMöglichkeit der Durchfuhrung dieses Entschlusses. Sie sieht dabei die Erfüllungsozial berechtigter Ansprüche als selbstverständliche, in Wahrheit überhaupt nurscheinbare Konzessionen an, denen der immense Werte [sie!] einer die gesamteNation umfassenden innigen Gemeinschaft aller und der daraus entsprießendenKraft gegenübersteht.
Sie formuliert aus den beiden bisher missverständlich aufgefassten und dahertrennenden Begriffen „Nationalismus" und „Sozialismus" einen neuenverbundenen, indem sie feststellt, dass höchster Nationalismus wesensgleich istmit höchster Volkssorge und höchster Sozialismus gleich ist mit höchster Volks-und Vaterlandsliebe und mithin beides die verantwortliche Erfüllung ein undderselben völkischen Pflicht darstellt.
Sie schafft damit jenen Begriff, auf den es möglich wird, die Besten unseresVolkes aus allen Lagern zu vereinigen. [...]
1 Bei der Bearbeitung der Statistik ist hinsichtlich der Zahl der Erwerbstätigen davon auszugehen, dass sich von1925 bis 1930 keine wesentlichen Änderungen ergeben haben.
2 Zahl der Erwerbstätigen: Stand der Volkszählung von 1925; NSDAP-Mitglieder: Stand vor dem 14.09.1930
III
DEUTSCHLAND UNTER DEM NATIONALSOZIALISMUS
1 Zeigen Sie die Maßnahmen der nationalsozialistischen Politik auf, diezwischen 1933 und dem Entstehungsdatum des vorliegenden Briefes denBestimmungen des Versailler Vertrages zuwiderliefen! Definieren Sie indiesem Zusammenhang den Begriff „Revisionspolitik"! [16 BE]
2 Brief Robert Coulondres vom 16. März 1939 an den französischenAußenminister Georges Bonnet [ 18 BE]
2.1 Erarbeiten Sie das Deutschlandbild Coulondres, wie es im vorliegendenBrief zum Ausdruck kommt!
2.2 Erschließen Sie die im Text enthaltenen Prognosen und überprüfen Sie,inwieweit diese eingetroffen sind!
3 Zeigen Sie die ideologischen Hintergründe der NS-Außenpolitik auf!
[10 BE]
4 Vergleichen Sie anhand selbst gewählter Kriterien die US-Außenpolitikgegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland und gegenüber derSowjetunion in den 1940er Jahren! [16 BE]
[Summe: 60 BE]
Robert Coulondre, französischer Botschafter in Berlin, am 16. März 1939 anden französischen Außenminister Georges Bonnet (Auszüge in Übersetzung):
Weniger als sechs Monate nach dem Abschluss des „Münchner Abkommens" [...]hat Deutschland, das seine eigene Unterschrift wie die der anderen Vertragspartnermissachtet, den Zerfall der Tschechoslowakei provoziert, Böhmen und Mährenmilitärisch besetzt sowie diese beiden Provinzen dem Reich angegliedert. DasHakenkreuz weht seit gestern, dem 15. März, auf dem Hradschin1, wo der FührerEinmarsch gehalten hat unter dem Schutz von Panzern und gepanzertenFahrzeugen, inmitten einer zutiefst getroffenen und konsternierten Bevölkerung.Die Slowakei hat sich zu einem so genannten unabhängigen Staat erklärt, der sichaber unter den Schutz des Reichs gestellt hat. [...] Die Tschechoslowakei, die inMünchen zur Aufrechterhaltung des Friedens so schwere Opfer gebracht hat,besteht nicht mehr [...].
Die Ereignisse, die mit blitzartiger Geschwindigkeit zu diesem Ergebnis gefuhrthaben, sind charakteristisch für die Mentalität und die Methoden dernationalsozialistischen Führung. Sie umfassen Lehren und praktischeSchlussfolgerungen, die alle Staaten, welche Wert auf ihre Sicherheit undUnabhängigkeit legen, unverzüglich ziehen müssen - angesichts einesDeutschland, das sich, durch seine Erfolge berauscht, nunmehr einemImperialismus reinsten Wassers verschrieben hat und dabei den Bereich üblicherrassischer Forderungen verlässt [...]
Hitler-Deutschland hat soeben seine Maske fallen lassen. Es hat sich bis jetztgegen jedwede Form von Imperialismus verwahrt. Es hat vorgegeben auf nichtsanderes abzuzielen als, so weit dies realisierbar war, darauf, alle Deutschen imZentrum Europas unter Ausschluss Fremdrassiger in ein- und derselben Familiewieder zu vereinigen. Heute ist klar, dass der Herrschaftshunger des Führers keineGrenzen mehr kennt.
Es ist ebenso klar, dass man vergeblich darauf hofft, dem Führer andereArgumente als das der Gewalt erfolgreich entgegen halten zu können. Das DritteReich hat für Verträge und Verpflichtungen die gleiche Missachtung wie bereitsdas Kaiserreich Wilhelms II. Deutschland bleibt das Land, für das Verträge nurFetzen von Papier darstellen.
Die nationale Sicherheit ebenso wie der globale Friede verlangen folglich vorallem vom französischen Volk eine enorme Anstrengung in Bezug auf Disziplinund Konzentration aller Kräfte des Landes, die alleine es Frankreich erlaubenwird, sich zu behaupten und seine Interessen mit Unterstützung seiner Freundeangesichts eines Feindes zu verteidigen, der so Furcht erregend ist wie dasDeutschland Adolf Hitlers, das sich entschlossen anschickt Europa zu erobern.
rv
EUROPÄISCHE EINIGUNG UND NEUERE WELTPOLITISCHEKONSTELLATIONEN
1 [22 BE]
1.1 Erarbeiten Sie die Positionen der sowjetischen Außenpolitik, wie sie imfolgenden Text (Ml) von Eduard Schewardnadse dargelegt werden!
1.2 Stellen Sie, ausgehend von einer Erläuterung der „Breschnew-Doktrin", denaußenpolitischen Kurs der Sowjetunion in den 1960er und 1970er Jahren darund vergleichen Sie ihn mit der Haltung Schewardnadses!
2 PO BE]
2.1 Interpretieren Sie die Karikatur (M2) im Hinblick auf die Darstellungaußenpolitischer Grundpositionen der beiden abgebildeten Präsidenten Gor-batschow und Reagan!
2.2 Überprüfen Sie, inwieweit die Karikatur das amerikanisch-sowjetischeVerhältnis in der Amtszeit Reagans zutreffend wiedergibt!
3 Diskutieren Sie am Beispiel von Mauerbau (1961) und Mauerfall (1989) denEinfluss weltpolitischer Konstellationen auf die deutsche Frage! [18 BE]
[Summe: 60 BE]
Ml: Artikel des sowjetischen Außenministers Eduard Schewardnadse in derTageszeitung „Die Welt" (Auszüge) vom 21. Oktober 1988
Den Beschluss der 19. Parteikonferenz1 über die Gestaltung des verfassungsmäßigbevollmächtigten Mechanismus zur Erörterung und Annahme der wichtigstenaußenpolitischen Entscheidungen hat unser Volk unter Qualen, durch diebedauernswerte Erfahrung Afghanistans, Senkung des Lebensstandards undBeeinträchtigung der sozialistischen Ideale hervorgebracht. Eine ungünstigeErscheinung der Stagnationszeit, die sich negativ auf unsere internationaleHaltung ausgewirkt hat, war mitunter die Divergenz zwischen dem militärischenund dem politischen Arbeitsbereich. Die Verteidigung hat Vorrang Numero eins inunserem Staat. Unter keinen Umständen werden wir eine militärischeÜberlegenheit der anderen Seite über uns zulassen. Die Schlussfolgerung der 19.Parteikonferenz, nach der die Kriegsgefahr vermindert wurde, widersprichtkeineswegs der Schlussfolgerung, dass die Kriegsgefahr nicht beseitigt worden ist.Desto mehr müssen wir uns Klarheit darüber verschaffen, was die größte Gefahrfür unser Land darstellt. Da sie real vor allem beim Kernwaffeneinsatz entstehenkann, folgt die Konsequenz: Wir müssen die vollständige Beseitigung derNuklearwaffen erreichen.
Aus den Beschlüssen der 19. Parteikonferenz über die Schaffung desverfassungsmäßig bevollmächtigten Mechanismus ergibt sich notwendigerweiseeine Verfahrensweise, nach der alle Behörden, die sich auf militärische Tätigkeitund Militärindustrie spezialisieren, von den obersten durch das ganze Volkgewählten Organen kontrolliert werden. Jede unvorsichtige militärischeMaßnahme könnte das Land angesichts des akuten Misstrauens und Verdachts zuteuer zu stehen kommen und in wirtschaftlicher Hinsicht übermäßig belasten. DieBeschränkung der militärischen Aktivitäten aller Staaten auf ihre nationalenGrenzen liegt sowohl im allgemeinen als auch in unserem Interesse. Wir habenuns zu dieser Haltung bekannt und verwirklichen sie. Die Heimfuhrung dersowjetischen Truppen aus Afghanistan und der Mongolei belegen das ammarkantesten. Den gleichen Zweck verfolgen wir auch mit unserem Vorschlag,die militärischen Stützpunkte auf dem Territorium anderer Staaten zu beseitigenund die einander gegenüberstehenden militärpolitischen Bündnisse aufzulösen.Der INF-Vertrag und seine angelaufene Realisierung liegt im Interesse sowohl derSowjetunion als auch Europas und der USA sowie aller Staaten. Wir betrachtenihn als den größten Beitrag zur Festigung der Sicherheit unseres Landes, weil esgelungen ist, nicht nur die amerikanischen Nuklearmittel von unseren Grenzen zuverlagern, sondern auch Stationierungsmöglichkeiten für diese Raketenkategorien
1 Auf der 19. Parteikonferenz der KPdSU vom 28. Juni bis 1. Juli 1988 billigten die Delegierten weitreichendeReformvorschläge des damaligen KP-Generalsekretärs Gorbatschow; u.a. wurde die Kontrolle der Staatsämterdurch vom Volk gewählte Institutionen beschlossen.
völlig auszuschließen. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass die zweitestrategische Front gegen uns in Europa nicht ohne unsere Hilfe geschaffen wurde.Sie hätte man verhindern können, wenn wir unsere nationalen Interessen richtigeingeschätzt hätten. „Das chemische Bollwerk" erforderte in den vergangenen 15Jahren ungeheure Summen, lenkte Produktionskapazitäten, Arbeitskräfte undRessourcen ab. Die Beseitigung der chemischen Arsenale erfordert jetzt wiederAusgaben. Für welchen Eindruck haben wir denn mit der Anhäufung von Waffengesorgt, die wir selbst als barbarisch bezeichneten? Nicht minder wichtig für dienationale Sicherheit sind auch der wirtschaftliche Preis politischer Entscheidungenund die Rentabilität der Außenpolitik. [...]
Es ist durchaus möglich, dass der Westen vorsätzlich die Verhandlungen über dieReduzierung der Streitkräfte und Rüstungen in Mitteleuropa in die Sackgassesteuerte. Wir haben ihm jedoch dabei auch in die Hand gespielt, da unsereVerhandlungen nicht flexibel genug waren. 14 Jahre Leerlauf bedeuten nicht nurversäumte Möglichkeiten, sondern auch Diskreditierung des Verhandlungs-prinzips. Diese Belastungen hätten wir vermeiden können, wenn über dieInteressen der nationalen Sicherheit nicht nur einige Staatsorgane, darunter dasAußenministerium, entschieden hätten, die zudem von der Kritik abgeschirmtwaren.
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