Mistel
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[Bearbeiten] Biotische Faktoren
Enge Verbindung zwischen zwei artverschiedenen Organismen zum einseitigen Vorteil des einen Partners (Parasit) und auf Kosten des Anderen (Wirt).
Hemiparasiten (Halbschmarotzer)
* sind grün (besitzen Chlorophyll) * bauen organische Substanzen im Verlauf der Photosynthese selbst auf * entnehmen dem Wirt Wasser und darin gelöste Mineralsalze * Bsp.: Mistel
siehe auch: [1]
[Bearbeiten] Erreger
Die Gemeine Mistel (Viscum album; Familie der Loranthaceae) zählt zu den Halbparasiten, d.h. mit Hilfe der grünen Blätter kann die Mistel ähnlich einer vollwertigen Pflanze eine Photosynthese betreiben. Die erforderlichen Nährstoffe bezieht sie jedoch nicht wie andere Pflanzen mit ihren Wurzeln über den Boden, sondern durch einen direkten Kontakt - grundsätzlich in den Astregionen - zum Leitungssystem ihrer Wirtspflanze. Die ganzrandigen, länglich-ledrigen Blätter erreichen ein Alter von etwas über einem Jahr, d.h. sobald im Spätsommer die neuen Blätter ausgewachsen sind, werden die vorjährigen abgeworfen. Entsprechend erscheint die Mistel als immergrüner Strauch. Charakteristisch ist der gabelige Bau des Sprosssystems; die Stängel der Mistel sind jedoch grün. Die Pflanze ist zweihäusig, entsprechend existieren weibliche und männliche Pflanzen. Nachweise über das Vorkommen der Mistel in Europa gehen zurück bis in das Pliozän; diese erdgeschichtliche Periode endete vor etwa 1,8 Millionen Jahre.
[Bearbeiten] Namensgebung
Mistel ist ein altgermanischer Pflanzenname, wobei hier der Wortstamm "Mist" im Sinne von Kot und Urin tierischer Körper namensbildend war. Bezogen wird sich hierbei auf die Tatsache, dass der Samen dieser Pflanze durch den Vogelkot auf die Bäume gelangt.
[Bearbeiten] Wirtspflanzen
Von der in Europa vorkommenden Mistel werden drei Unterarten, so genannte Subspezies (ssp.) unterschieden: Die Tannenmistel (Viscum album ssp. abietis) an Weißtanne, die Kiefernmistel (Viscum album ssp. austriacum) an Kiefern (sehr selten auch an Fichten) und die Laubholzmistel (Viscum album ssp. album), die einen weiten Wirtspflanzenkreis innerhalb der Laubgehölze besitzt. Die Laubholzmistel findet sich hierbei insbesondere auf Apfelbäumen, Linden, Pappeln und Ahorn-Arten. Die einzelnen Unterarten unterscheiden sich weniger in Ihrem morphologischen Erscheinungsbild sondern vielmehr durch die geschilderte Wirtspflanzenspezifität.
[Bearbeiten] Krankheitsbild
Auffällig werden die eigenartigen grünen, kugelförmigen Gebilde insbesondere im Winter, wenn sie sich vom sonst kahlen Baum optisch deutlich abheben. Erste Ausbildungen eines Mistelbusches sind jedoch nur bei genauer Betrachtung ausfindig zu machen. Das Wachstum der Mistelbüsche ist sehr langsam, d.h. große Büsche sind mindestens 10 Jahre alt.
[Bearbeiten] Bedeutung
Die Bedeutung der Mistel schwankt je nach befallener Wirtspflanze bzw. Mistel-Unterart. Ein starker Befall kann bei Obst-, Park- und Ziergehölzen zu Beeinträchtigungen in der Krone führen (Wipfeldürre) oder zu partiellen Absterbeerscheinungen. In der Forstwirtschaft ist ein Mistelbefall insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen unerwünscht, da das Holz als geringwertig eingestuft wird (Stammentwertung). Kiefernmistel und insbesondere die Tannenmistel haben sich deutlich etabliert und auch räumlich ausgeweitet. Dies gilt mit als Anzeichen für die Schwächung der Bäume, da hier offensichtlich prädisponierte Bäume (durch Trockenheit, Insektenbefall, Frost, Luftschadstoffe) leichter von Misteln besiedelt werden können.
[Bearbeiten] Biologie
Im Herbst finden sich an den weiblichen Pflanzen die weißen, etwa erbsengroßen beerenartigen Früchte. Diese Beeren werden sehr gerne von Vögeln als Winternahrung verwendet. Entweder sie verschlucken sie vollständig (z.B. Amsel, Drossel, Star) oder sie entfernen den Samen und nehmen nur die aus zähem Schleim bestehende Hülle auf (z.B. Blau- und Kohlmeise). Da die Samen den Verdauungstrakt der Vögel unbeschadet überstehen, werden sie mit dem Kot wieder ausgeschieden und landen so, wie die anderen bereits herauspräparierten Samen, auf der Rinde geeigneter Wirtspflanzen. Samen die auf den Boden fallen oder auf ungeeigneten Wirtspflanzen landen sind verloren. Im Frühjahr keimen die Samen aus. Mit Hilfe so genannter Senker dringt der Keimling in die Rinde ein. Ist der Kontakt zu den Leitungsbahnen (Xylem) der Pflanze hergestellt, ist die für die Mistel kritische Anfangsphase überwunden. Durch den Kontakt zur Wasser- und Nährstoffversorgung der Wirtspflanze kann sich die Mistel nun eigenständig entwickeln. Die Blüte der Mistel erfolgt im zeitigen Frühjahr, etwa von Februar bis Mai. Die Blüten der zweihäusigen Pflanze sind unscheinbar. Die Pollenübertragung erfolgt grundsätzlich durch Blütenbesuchende, Nektaraufnehmende Insekten. Förderlich ist hier die feinstachelige Struktur der Pollen, sodass sie gut im Haarkleid der Insekten hängen bleiben.
[Bearbeiten] Vorbeugung und Bekämpfung
Im Produktionsanbau werden insbesondere im Obstanbau (Apfel) aufgrund der bereits geschilderten Schadwirkung keine Misteln geduldet. Im Klein- und Hobbygarten ist hier zwischen der im Winter durchaus ansprechenden Ästhetik und der potentiellen Schadwirkung sowie praktischen Durchführbarkeit (z.B. im Kronenbereich großer Bäume) abzuwägen. Gartenbesitzer mit Misteln in Kinderreichweite sollten sich jedoch aus Vorsorge von den Mistelbüschen trennen: Die Pflanze ist giftig. Zum Entfernen werden einfach die Misteltragenden Äste im Winter unterhalb der in der Rinde verlaufenden Stränge abgesägt. Ein einfaches Abbrechen der Misteln ist nicht erfolgreich, da sie sich aus den im Holz verbleibenden Wurzelsträngen wieder regenerieren kann.
[Bearbeiten] Hinweis
Es gibt nur wenige Pflanzen die eine so starke Bindung zur Mythologie haben, als Volksheilmittel eingesetzt und für den Einsatz von mystischen Handlungen verwendet worden sind. Auch heute finden sich Mistelextrakte in einer Vielzahl an Medikamenten wieder (innerlich: bei Bluthochdruck, Arteriosklerose, nervöser Anspannung, Krebserkrankungen; äußerlich: bei Arthritis, Rheuma, Frostbeulen, Beingeschwüren) und insbesondere zur Weihnachtszeit leben auch heute noch alte Bräuche wieder auf.
[Bearbeiten] Standort und Verbreitung
Die Mistel ist in Europa und Asien sehr verbreitet. Sie lebt als immergrüner Halbschmarotzer auf Laub- und Nadelbäumen bis in Höhen von 1200 Metern. Eine besonders häufige Ansiedlung ist in Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit, z.B in Flusstälern festzustellen. Bevorzugt in Bäumen mit weicher Rinde. Sie sind selten an Eichen und Birnbäumen.
Quelle:
Institut für Gartenbau
Thomas Lohrer, Dipl. Ing. agr.
Stand: Dezember 2003
[Bearbeiten] Siehe auch
- Mistel in der deutschen Wikipedia
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