Beispielessay zur Cebit

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Dies ist ein Beispielessay zur Cebit, den Ich zur Übung geschrieben habe, der Text wurde auf 12 KMK geschätzt, wobei die Abstracts zu den Materialien fehlen.

[Bearbeiten] Schöne neue Welt

[Bearbeiten] Oder wie die Technik die Welt verändert

… High Definition .. RFID … VoIp … UMTS … 1
So schallen die Akronyme durch die Hallen des IT- Mekkas. Ungefähr 60.000 Besucher wandern täglich durch die ausgedehnten Hallen mit dutzenden Messeständen, an denen die Aussteller ihr Bestes geben um das fachkundige Publikum zu einer Investition zu überzeugen. Auch am zwanzigsten Jahrestag dieser Veranstaltung finden sich noch neue Entwicklungen im Bereich der IT- Kommunikations- und Unterhaltungselektronik. Stellen wir uns einmal vor wir sind Besucher der Cebit 1986. Wir schlendern gemütlich durch die Halle, kaum Besucher, aber wer braucht die schon? Aber schöne Messestände gibt’s, wie zum Beispiel den von Intel, eine Wand mit ein paar netten Plakaten und einen Tisch mit einer großen grauen, grobschlächtigen Maschine aber immerhin ein damals „moderner“ PC. Der freundliche Intel-Mitarbeiter hat sich bereits ein paar mögliche Großkunden geschnappt. Mit einem Ohr hören wir ein paar Phrasen: „… eine riesige Rechenleistung von über 33 Millionen Rechenoperationen pro Sekunde sollte für Jedes Unternehmen absolut ausreichend sein“ … und wie will man dann Anti Aliasing, Bumpmapping and Vertexshades berechnen lassen? … „neben dem reichlich dimensionierten Arbeitsspeicher von 640 Kilo Byte, überzeugt unser personal Computer auch durch ein qualitativ hochwertiges Gehäuse und fachkundigen Kundendienst….“
Nun, die IT- Branche hat sich inzwischen ein wenig weiterentwickelt, obwohl angeblich kein Mensch jemals mehr als 640 Kilobyte Arbeitsspeicher brauchen würde2, gab es helle Köpfe, die entschieden, dass viel, wie überall, viel nützt.
In den darauf folgenden 20 Jahren wurden daher vor allem die Taktfrequenzen und Speichergrößen vergrößert. Aber mal ehrlich, da hat sich wohl jemand mit den 640kB ein wenig verkalkuliert… so kleine Datenträger gibt’s heute doch gar nicht mehr. Selbst dieses Essay würde in WORD geschrieben annährend so viel Speicher benötigen, wenn wir dieselbe Rechenweise anwenden würde. Aber gehen wir noch ein wenig weiter in die Vergangenheit, in das Jahr 1969.
Wussten sie schon, dass die meisten modernen Autos über mehr Elektronik verfügen als die Mondlandefähre Apollo 13? Ein Manko bleibt dennoch: Unsere Autos können leider weder fliegen noch zu anderen Himmelskörpern starten. Vielleicht sind wir doch ein wenig dümmer als damals? Oder war damals einfach die Fernsehtechnik schlecht genug, um einen Spielfilm für eine Dokumentation zu halten3? Aber genug von der IT- Steinzeit, es lebe das einundzwanzigste Jahrhundert. Ach sehen sie mal da, der Stand von Adobe… Adobe Photoshop CS 2.0 - cool. Vielleicht hätte man mit diesem Computerprogramm wesentlich günstiger den Eindruck eines Mondbesuchs erwecken können…
Hin und wieder hört man ja auch von Familien, die wochenlang im Keller hausen um ihren Nachbarn den Eindruck zu vermitteln sich wochenlang Urlaub gönnen zu können. Und heute ist längst nicht mehr alles so wie es scheint, mit Hilfe moderner Technologie kann man schon mal die Realität ein wenig verbiegen oder sie gar brechen. „Oh waren sie im Urlaub?“ „Ja, es war fantastisch, kaum Touristen, himmlische Stille und fantastisches Wetter“ „Wo haben sie denn ihren Urlaub verbracht?“ „Ich war eine Woche auf Terra-Luna 14, wir können uns auch mal ein paar Urlaubsbilder ansehen, wenn sie wollen“. Aber warum in die Ferne schweifen? Das Gute liegt doch oft so nah, in diesem Fall nur einen Stand weiter.
Strahlender Sonnenschein, azurblaues Wasser, tropische Palmengewächse, 30°C Lufttemperatur und weit und breit keine Anzeichen von Zivilisation. Weit entfernt vom kalten, düsteren und pessimistischen Deutschland liegen sie an einem DEM Strand. Aber ohne Neider macht es doch keinen Spaß, oder glauben sie Robinson Crusoe hatte Spaß? Wohl kaum. Also ziehen sie ihr „ultraflaches“ High-Tech-UMTS-Handy mit two M P camera und MMS Funktion aus ihrem pocket und catchen die scene digital in ihr Handy5. Aber nun stehen sie vor der Qual der Wahl: MMS, e-mail, Weblog oder gar eine altmodische Postkarte6? Wie Sie sich auch entscheiden, neidvolle Gedanken von den armen Daheimgebliebenen sind ihnen sicher. Das funktioniert natürlich nicht nur „on the Beach“, sondern auch vor dem Louvre, am Timessquare oder an jedem anderen Ort der Welt. Aber bleiben wir vorerst an diesem traumhaften Strand. Sie liegen nun bequem im Schatten einer Palme und schauen den Wellen beim Stranden zu und wähnen sich auf der Sonnenseite des Lebens. Nach der dreihundertsiebenundzwanzigsten Welle wird es dennoch ein wenig eintönig, wie wär’s mit ein wenig Enter- oder Infotainment?
Wenn ich ein Werbetexter wäre, würde ich sagen, nix leichter als das!
Wählen sie sich einfach über UMTS in unser WAP Portal ein und sehen sie die „breaking news“ „just in time“, „live and direkt into your mind“7. Neben den tagesaktuellen Nachrichten können sie ihr High-End Gerät auch zu ausgedehnten Recherchen im Netz verwenden, ob Goethe, Fontane, Heine oder Chad Kroski8, google kennt sie alle. Eine Frau steigt langsam aus dem Wasser, eine perfekte Hommage an Ursula Andress9. Wie in Zeitlupe kommt sie auf Sie zu…
Moment es ist Zeitlupe! Wäre doch zu schön gewesen, dabei sah alles sooo echt aus – sozusagen schärfer als die Wirklichkeit. High Definition TV macht es möglich. Wie ein Bilderrahmen hängt die Flimmerkiste (na gut vielleicht auch „das Multimediagerät“) an der Wand des Messestandes, jedoch wäre ein Bilderrahmen um ein Vielfaches günstiger –
Aber wenn’s nicht teuer wär,
wär’s ja kein Luxus mehr.
Stellen sie sich vor so ein 42 (Über ein Meter Bilddiagonale!!) Zoll Bildschirm gäb’s für’n Appel und n Ei. Wie sollten sich denn die gut situierten (auf gut Deutsch stinkreichen) Leute dann vom Pöbel abheben? Zum „Glück“ kosten die Geräte momentan doch noch einiges mehr, als ein deutscher Durchschnittsbürger im Durchschnitt pro Monat verdient.
Genug geträumt, weiter geht’s: Zusammen mit vielen hundert wichtigen Besuchern aus aller Herren Länder wandeln Sie weiter durch das Mekka der Technik. Hier fehlt der dicke Amerikaner genauso wenig wie die Foto- schwingenden Japaner, auch wenn diese meist zum Messepersonal gehören. Wie dem auch sein, es lohnt sich, viel gibt es zu sehen. Zwischen all der Technik bleibt auch noch ein wenig Raum für die Menschlichkeit. Besser gesagt für das Unterbewusstsein, das „Es“, wie Freud sagen würde. Knackige Kurven in einen Hauch von Corporate-Design-Farbe gehüllt – hübsch, aber viel Raum für Spekulation bleibt nicht. Aber auch hier gilt: Gucken gerne, mehr bleibt dem Normalsterblichen wohl nicht übrig. Wie die Technik ist dies im Grunde nur Kommerz – ein etwas größeres Ladengeschäft. Wer auf der Cebit glänzt, dem werden auch die Aktienkurse nicht das Spiel verderben, es sei denn die Geräte zeigen fatale Fehlfunktionen – kennen sie „I, Robot“? Aber solange die Maschinen uns die Vorherrschaft überlassen, ist alles im grünen Bereich und die Konzerne können ihre komplexen technischen Geräte an viele, viele Endverbraucher veräußern – zumindest solange diese es sich leisten können.

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. HDTV (Fernsehen in nie gekannter Qualität) Radio Frequency Identification (Elektronische Etiketten), Voice over Ip (Internettelefonie), Universal Mobile Telecommunications System
  2. Angeblich ein Ausspruch von Bill Gates, vielleicht aber auch nicht…
  3. Stichwort „Moonhoax“
  4. Erdenmond 1 (Anspielung auf diverse Science Fiction Filme/Serien)
  5. Absicht um den Sprachwahnsinn zu verdeutlichen
  6. Multimedia Message Service(Möglichkeit um verschiedene Text, Bild und Multimedia Inhalte, an Mobilfunkendgeräte zu senden), Elektronische Post (Möglichkeit um verschiedene Text, Bild und Multimedia Inhalte, an diverse Endgeräte zu senden), Web Logbuch (Eine Art digitales Tagebuch im Internet, jedoch ist es öffentlich zugänglich), Postcard (Möglichkeit um relativ kurze Mitteilungen, Nachrichten, Grüße usw. per Post zu verschicken)
  7. Textstelle aus „Call me Manana“ von der Technokapelle (Band) Scooter
  8. fiktiver Bestsellerautor, der einem Werbespot des Mobilfunkbetreibers T-Mobile entsprungen ist. Der Werbespot lief im deutschen Fernsehen erstmalig am 1. Juli 2005
  9. Bondgirl in „James Bond jagt Dr. No” Selbe Szene, wie in “Stirb an einem anderen Tag” mit Halle Berry, welche vielleicht eher im Gehirn der Jugend haftet.
Eingeloggt werbefrei.



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