Biodiesel

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Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Was ist Biodiesel?

Biosprit-Geographische Aspekte

Der Ausdruck Biodiesel setzt sich aus dem griechischen Wort "bios" (βιός = Leben)und dem Namen des Entdeckers des Dieselsmotors Rudolf Diesel zusammen. Biodiesel ist ein pflanzlicher, erneuerbarer Kraftstoff, der wie ein Dieselkraftstoff in einem Verbrennungsmotor eingesetzt werden kann. Er wird aus ölhaltigen Pflanzen wie Raps und Ölpalmen oder tierischen Fetten gewonnen, was ihn zu einem alternativen Kraftstoff macht, der ohne das knapper werdende Rohöl auskommt. Das reine Pflanzenöl wird bei der Biodieselproduktion zu einem Methylester umgewandelt. 80% der weltweiten Palmölproduktion stammen aus Indonesien und Malaysia. Zur Zeit ist Deutschland weltweit führend in der Produktion von Biodiesel. Die Zusammensetzung von Biodiesel wurde ursprünglich nach der deutschen Qualitätsnorm E DIN 51606 geregelt und daher empfiehlt es sich, Biodiesel nur dort zu kaufen, wo ein DIN-Aufkleber auf einen ordnungsgemäßen Zustand des Kraftstoffes hinweist. Jedoch wurde diese bisherige nationale Norm mit Veröffentlichung der europäischen Norm für Biodiesel (DIN EN 14214)im Oktober 2003 abgelöst.


[Bearbeiten] Geschichtliche Hintergründe

Bereits im Jahre 1937 meldete der Belgier G. Chavanne an der freien Universität Brüssel ein Patent zur Umesterung von Pflanzenölen durch Ethanol an (Belgisches Patent 422,877). Ziel Chavannes war es, die Eigenschaften von Pflanzenöl hinsichtlich einer Nutzung als Mototrenkraftstoff zu verbessern.


[Bearbeiten] Herstellung von Biodiesel (aus Raps)

Als Rohstoff für Biodiesel stellt sich unter mitteleuropäischen Verhältnissen Raps als die geeignetste Pflanze mit einem Ölgehalt in den Samen von 40 bis 45% dar. Biodiesel wird durch eine einfache chemische Reaktion hergestellt. Dafür wird Rapssaat in Öhlmühlen zu Rapsöl verarbeitet. Nach einer Vorreinigung ist das Öl zur Umesterung bereit. In Anwesendheit eines Katalysators (Natron- und Kalilauge) entstehen in einem einfachen, energieextensiven Prozess unter Zugabe von Methanol aus den Triglyzeriden des Pflanzenöls Methylester der Fettsäuren (Rapsölmethylester =Biodiesel) und Glycerin. Das Glycerin wird durch Schwerkraft abgetrennt und gereinigt, der Biodiesel ist zum, Gebrauch bereit.Als Nebenprodukt entstehen Rapsschrot und Glycerin. Rapsschrot wird in der Futtermittelindustrie, und Glycerin als Basisstoff in der Chemie weiterverwendet.


[Bearbeiten] Anbaupflanzen

Biodiesel wird aus ölhaltigen Pflanzen wie z.B. Raps, Soja oder Ölpalmen hergestellt. Letztere werden hauptsächlich in Malaysia und Indonesien angebaut und vor Ort zu Öl weiterverarbeitet.

Verschiedene Firmen erforschen derzeit Möglichkeiten des Jatropha-Anbaus.


[Bearbeiten] Vor- und Nachteile der einzelnen Anbaupflanzen

Generell lässt sich auf die Nachteile der Bewirschaftung großer Flächen mit Monokulturen verweisen. Dies geschieht insbesondere bei der Produktion von Soja und Ölpalmen.

Raps hat den Vorteil, dass er in Deutschland gedeiht, das heißt die Transportkosten zum Endverbraucher sind deutlich geringer, als bei vergleichbaren Anbaupflanzen. Dies erhöht wiederum die Energieeffizienz und begünstigt auf diese Weise die CO2-Bilanz.

Ölpalmen wachsen auch in trockeneren Gebieten der Welt, somit kann die Ölpalmenproduktion in die Förderung der Wirtschaft von dritten Welt-Ländern eingebunden werden. Außerdem stehen hier noch genügend Freiflächen zur Bewirtschaftung zur Verfügung. Andererseits werden z.B. in Indonesien große Waldflächen für die Ölpalmenanpflanzung gerodet.

[Bearbeiten] Umweltverträglichkeit

Umverträglichkeit von Biodiesel; schematischer Aufbau

In vielen Teilen der Welt werden derzeit im großflächigen Stil Naturlandschaften für den Anbau von Ölsaaten kultiviert (z.B. Ölplantagen in Indonesien; Rapsfelder in Russland, China, oder Kanada). Dies kann zu weitreichenden, negativen ökologischen Folgen führen, insbesondere bei Monokulturen, die es in der Gesamtbewertung der Umweltverträglichkeit von Biodiesel zu berücksichtigen gilt. (Quelle: Wikipedia)





[Bearbeiten] Klimagase

Eine Untersuchung des Institus für Energetik und Umwelt zur Ökobilanz des Biodiesels hat ergeben, dass man mit einem Liter Biodiesel etwa 2,2kg Klimagase einspart, was im Vergleich zu Dieseltreibstoff eine Einsparung von etwa 60 bis 70% bedeutet. Dabei ist es besonders bemerkenswert, dass Biodiesel fast frei von Schwefel ist und somit praktisch keine SO2-Emissionen verursacht. Auch die CO2-Emissionen sind bei der Bio-Diesel-Verbrennung relativ gering, es wird nämlich etwa nur so viel Kohlenstoff-Dioxid abgegeben, wie die Pflanze beim Wachstum aufgenommen hat. Ferner hängt die ökologische Bilanz von Biodiesel sehr stark von den Verwendungsmöglichkeiten der Nebenprodukte ab, die bei der Herstellung entstehen (z.B. Glycerin bei der Biodiesel-Produktion), den Ausgangsprodukten (z.B. Reststoffe oder Energiepflanzen) und von den Produktionsmethoden (z.B. Düngemitteleinsatz bei der Herstellung).


[Bearbeiten] Düngemittel

Ein großes Problem stellt der Einsatz von Düngemitteln bei der Herstellung dar, der nach Auskunft des Chemie-Nobelpreisträgers Paul Crutzen vom Max-Planck-Institut, eine weit größere Menge des Treibhausgases Lachgas (Distickstoffmonoxid/N2O) freisetzt, als vermutet. Mais und Raps zum Beispiel entziehen dem Boden und dem Dünger Stickstoff, der anschließend in Lachgas umgewandelt wird. Dieses Gas soll eine 300-mal stärkere Wirkung auf das Klima haben als CO2. Auch das Treibhausgas Methan (CH4) wird bei der Biodiesel-Produktion freigesetzt und muss folglich in die Klimabilanz desselben miteinbezogen werden.

Eine gute Klimabilanz weisen demnach nur Kraftstoffe aus Abfällen nach, die in Land- und Forstwirtschaft oder aus Gräsern mit wenig Düngemitteleinsatz gewonnen werden.


[Bearbeiten] Anbauflächen

Die stetig steigende Nachfrage an Biodiesel hat einen größeren Bedarf an Anbaufläche zur Rohstoffgewinnung zur Folge. Experten prophezeihen einen Konflikt zwischen Mensch und Maschine.

Die wachsende Weltbevölkerung benötigt nämlich immer mehr Nahrungsmittel. Allerdings werden immer mehr landwirtschafliche Nutzflächen für die Gewinnung von Biodiesel verwendet. So steigen beipielsweise viele Bauern in China und anderen asiatischen Ländern auf den Anbau von Ölsaaten um, da sich mit dem Verkauf derselben an die Biospritindustrie wesentlich höhere Gewinne erzielen lassen, als etwa mit Reisanbau. Neben den landwirtschaftlichen Flächen, welche zu "Biosprit-Anbauflächen" umgebildet werden, werden aber auch im großen Stile Flächen geschaffen, indem Wälder beispielsweise gerodet werden. Vor allem das Roden von Wäldern sorgte bei Umweltorganisationen, wie "Greenpeace" oder "Friends of the Earth", dafür, dass diese sich nun vehement gegen den Biosprit einsetzen. Net-tribune zitierte am 24. März 2008 die Organisationen wie folgt: "Es gibt eine sehr große Gefahr, dass [sie] den Klimawandel verschlimmern und nicht verbessern." Diese Sorge der Umweltschutzorganisationen ist keinesfalls unbegründet, da empirisch bewiesen ist, dass das Roden von Waldflächen zu steigenden Temperaturen führt, somit die Erderwärmung weiter voranschreiten kann. Damit zeigt sich auch, dass das eigentliche Ziel, die Verbesserung des Weltklimas, gefährdet sein kann, falls die Nachteile, zu denen die Erderwärmung zählt, gar die Vorteile des neuen Biosprits überwiegen.

Ein weiterer Faktor für die große Nachfrage an Nahrungsmitteln ist der aufkommende Wohlstand in aufstrebenden Nationen, wie beispielsweise den ehemaligen Entwicklungsländern China und Indien. Mit Wohlstand wächst nämlich auch die Nachfrage des Menschen nach mehr und vor allem unterschiedlicherer Nahrungsversorgung.

Das Defizit an Nahrungsmitteln hat Preisexplosionen zur Folge, die zu sozialen Spannungen und Unruhen, vor allem in den Ländern der sogenannten "dritten Welt" führen können. So zum Beispiel im April 2008 in Haiti, wo bei Demonstrationen und gewaltsamen Unruhen fünf Menschen um das Leben kamen.


[Bearbeiten] Monokulturen

Die EU Agrarsprit-Ziele sind schon jetzt Grund für die massenhafte Ausbreitung neuer Monokulturen weltweit. Europas Agrarenergie-Politik ist die stärkste Antriebsfeder für die Expansion von Palmöl-Plantagen in Südostasien, welche Waldzerstörungen, die Freisetzung von Klimagasen, Landvertreibungen und Menschenrechtsverletzungen zur Folge haben.

[Bearbeiten] Fauna

In der EU sind Vogel- und Insektenarten dadurch bedroht, dass brachliegende Flächen, die sich die Natur langsam zurück geholt hat, jetzt wieder agrartechnisch bebaut werden und zwar mit Energiepflanzen für Agrarsprit. Doch nicht nur die europäischen Tierarten sind bedroht, sondern auch die Fauna in den Anbauländern der Ölpalmen. So werden viele Tiere durch Abholzung des Regenwaldes entweder aus ihrem natürlichen Lebensraum vertrieben, getötet oder sogar ausgerottet.


[Bearbeiten] Klimawandel

Industriell gemanagte Monokulturen tragen bereits heute wesentlich zum Klimawandel bei. Bedingt durch die steigende Nachfrage nach erneuerbaren alternativen Energien steigt auch die Nachfrage nach Palmöl, welches durch Brandrodung von Regenwaldflächen neue Anbaugebiete gewinnt. Durch die Verbrennung dieser Wälder werden wiederum Klimagase frei, was die Erderwärmung bscheleunigt und erneut die Nachfrage nach Biodiesel steigert. Ein immer schnelleres Ansteigen der Temperatur und damit eine beschleunigung des Klimawandels ist die Folge.


[Bearbeiten] Soziale Folgen

Für Landvertreibungen, steigende ländliche Armut, den Verlust der Nahrungsmittelsouveränität auf lokaler Ebene und den Verlust von Artenvielfalt sind ebenfalls industriell gemanagte Monokulturen verantwortlich. Eine Ausdehnung solcher Monokulturen kann niemals nachhaltig sein.

[Bearbeiten] Vorteile

Im Gegenteil zu herkömmlichen Treibstoffen ist die Gewinnung von Biodiesel nachhaltig, da dieser aus nachwachsenden Rohstoffen produziert wird. Dabei ist der Energiegehalt von Biodiesel sogar höher als der von Benzin und nur unwesentlich schlechter als der von Diesel. Des Weiteren entstehen bei der Gewinnung keine Abfallstoffe, da alle Nebenprodukte weiterverwendet werden können. So können z.B. der Rapsschrot, der bei aus Raps gewonnenem Biodiesel anfällt in der Landwirtschaft als Futtermittel verwendet werden, während das auf dem Feld zurückgelassene Rapsstroh zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit beiträgt. Glycerin, ein Stoff der bei chemischen Verarbeitung entsteht, kann in der chemischen Industrie weiterverwendet werden, z.B. zur Herstellung von Kosmetika. Auch bei Leckagen ist Biodiesel weitaus umweltverträglicher als herkömmlicher Diesel, da Biodiesel zur Wassergefährdungsklasse 1 gehört und somit nur schwach wassergefährdend ist. Deshalb kann es bei Unfällen nicht zu Gefährdung von Boden und Grundwasser kommen. Da das Biodiesel-Molekül nur etwa 11% Sauerstoff enthält, führt es zu einem besseren Verbrennungsablauf oder somit zu deutlich weniger Ruß. Dadurch werden die kraftstoffbedingten Rückstände im Motorinneren deutlich reduziert. Außerdem ist Biodiesel aufgrund der wegfallenden Mineralölsteuer günstiger als herkömmlicher Diesel. Ein weiterer Vorteil wäre für Deutschland die Sicherheit und Unabhängigkeit in der Kraftstoffproduktion von den mineralölförderden Länden, wie Saudi Arabien oder Irak. Dazu können Landwirte ihre Anbauflächen effizienter nutzen, da der Raps während der „Regenerationsphase“ des Bodens angepflanzt werden kann. Dies schafft und sichert Arbeitsplätze in Deutschland, was bei der hohen Arbeitslosigkeit besonders wichtig ist.

[Bearbeiten] Kritik

Hinsichtlich der Partikelbildung und der krebserzeugenden Wirkung ist Bio-Diesel vergleichbar mit Mineralöl-Diesel. Auch die Zusammensetzung und die Höhe der anderen Schadstoffe sind denen des Diesels ähnlich. Die CO2-Bilanz ist nicht, wie von Befürwortern immer wieder behauptet, neutral oder klimaneutral, sondern liegt laut Umweltbundesamt (UBA) nur zwischen 30 und 80% unter dem Kohlenstoffdioxidausstoß von normalem Diesel (je nach Nutzung der anderen Beiprodukte).

Weiterhin könne man, so meint Greenpeace, den Treibstoff, der aus Erdöl gewonnen wird, nicht durch Biodiesel ersetzen. Bereits um 10% der Treibstoffe durch Biomasse ersetzten zu können, wie von der EU angestrebt, müssten 30% der landwirtschaftlichen Fläche genutzt werden, was aufgrund der Rohdung von Regenwäldern z.B. in Indonesien zur Schaffung neuer Anbauflächen für Ölpalmen ein Anheitzen des Klimawandels bewirken würde.

Im Vergleich zu herkömmlichem Diesel fällt die Klimabilanz bei Biodiesel aus Palmöl schlechter aus, da durch die Abholzung von Regenwäldern bisher im Boden gespeichertes CO2 frei wird. Zusätzlich entstehen bei Brandrohdungen Treibhausgase und die Raffinerien, welche die Früchte von Ölpalmen verarbeiten, werden mit Strom betrieben, der wiederum aus herkömmlichem Diesel gewonnen wird. Hinzu kommt der Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden auf den Palmölplantagen. Letztendlich wird so mehr CO2 verbraucht als eingespart werden kann. Indonesien steht mittlerweile aufgrund dessen weltweit an dritter Stelle der Treibhausgasproduzenten.

Auch Ethanol auf Pflanzenbasis, welches als Alternative zum Biodiesel gilt, ist ungeeignet, da Ethanol einen erheblich geringeren Energiegehalt als Benzin aufweist und mit einer Beimischung der Verbrauch je Kilometer stiege.

Derzeit führen Politiker und Umweltforscher eine heftige Debatte über die eigentliche Effizienz von Biosprit. Der Bund für Umwelt und Naturschutz und das Umweltbundesamt fordern zum Beispiel eine Abkehr von der Politik, die so genannten Biokraftstoffe der ersten Generation zu fördern denn die eigentliche Energiebilanz stimme insgesamt nicht. Hinzu kommt, dass schon jetzt durch den Import von Pflanzen und den geplanten Anbau schnellwachsender Hölzer neue Rohstoffnachschübe für die Biodieselproduktion gesichert werden müssen.

Untersuchungen und Studien haben ergeben,dass der Treibstoffausstoß,verglichen mit den bisherigen Werten von CO2, bestenfalls gleich sei. Auch der Energieaufwand für die Herstellung des "umweltfreundlichen" Treibstoffes ist in vielen Fällen größer als der Energiegehalt desselben.

Somit sollte Biomasse besser und effektiver genutzt werden. Der Einsatz von Biomasse bei der Kraft-Wärme-Kopplung würde zum Beispiel, laut Umweltforschern, viel mehr zum Klimaschutz beitragen. Normale Produktionsbedingungen vorausgesetzt, ermöglicht der Einsatz von Biosprit dennoch eine erhebliche Minderung der Treibhausgasemissionen gegenüber konventionellen Treibstoffen wie Benzin oder Diesel.


[Bearbeiten] Mögliche Schwierigkeiten bei der Nutzung im PKW

  • Der hohe Wassergehalt von Biodiesel kann bei Kälte den Kraftstoff-Filter verstopfen.
  • Auch die Ablagerungen von Alkali-Metallen können den Filter verstopfen.
  • Glyzerin lagert sich ab und beschädigt die Einspritz-Pumpe.
  • Biodiesl kann Lack beschädigen bzw. auflösen
  • Flockt aus bei -10°c


[Bearbeiten] Chemische und physikalische Eigenschaften von Biodiesel

  • Biodiesel enthält weder Aromate noch Benzol.
  • Er besitzt eine hohe Schmierfähigkeit.
  • Zieht Wasser an (hygroskopisch)
  • Wirkt wie ein Lösungsmittel, greift Lack an und verdünnt Motoröl.
  • Viskosität und Flammpunkt sind in ähnlicher Größenordnung wie bei Diesel


[Bearbeiten] Alternativen zu Biodiesel

[Bearbeiten] BTL (Biomass to liquid)

Schon jetzt gibt es eine neue Alternative zum Biodiesel, nämlich den pflanzlichen Kraftstoff Bio-sprit BTL (" Biomass to liquid"). Die Herstellung von BTL ist sowohl kostengünstiger als auch umweltverträglicher: sowohl Energiepflanzen und Stroh als auch Holz und Abfälle bieten sich an um BTL herzustellen. Nachdem die Biomasse thermodynamisch vergast wurde und einige Reinigungsprozesse vollzogen wurden erhält man den pflanzlichen Kraftstoff. Von der BTL-Herstellung verspricht man sich im Vergleich zur herkömmlichen Biosprit-Erzeugung eine günstigere Klimabilanz. Des Weiteren ist der Flächenbedarf geringer, da schon bereits vorhandene Holzabfälle verwendet werden können. Somit entsteht nicht zwangsläufig eine direkte Konkurrenz zur Nahrungsmittelherstellung und -versorgung.


Da BTL einfach nur zu unserem herkömmlichen Kraftstoff beigemischt werden muss entfällt das Umbauen der Motoren und der Tankstellen, was dem Staat erhebliche Kosten erspart.


[Bearbeiten] Autogas:

Die Nutzung von Autogas zum Antrieb von Kraftfahrzeugen ist bereits heute weit verbreitet und zudem recht kostengünstig (ca. 50-70 ct/pro Liter). Hinzu kommt, dass der Mineralölsteuersatz für Autogas bis mindestens 2018 gesetzlich geregelt ist, was die Stabilität der Preise garantiert. Auch die Umweltverträglichkeit von Autogas ist recht gut. So wird der Ausstoss von CO2 durch die Nutzung von Autogas im Vergleich zu Normalbenzin um 10-15% vermindert und der Rußausstoß entfällt gänzlich. Ferner ist Autogas weitgehend schwefelfrei.

Allerdings erfordert die Nutzung von Autogas einen Umbau der PKWs. Außerdem ist der Verbrauch von Autogas recht hoch.

[Bearbeiten] Elektroantrieb

Auch der elektronische Kraftfahrzeugantrieb hat viele Vorteile. So werden bei der Fahrt keinerlei Emissionen verursacht, der Betrieb ist geräuscharm und die Unterhaltungskosten sind gering. Durch den hohen Wirkungsgrad wird zudem wenig Primärenergie benötigt und beim Bremsen kann sogar noch ein Teil der Antriebsenergie zurückgewonnen werden.

Nachteilig wirkt sich allerdings die unbefriedigende Haltbarkeit der in den Autos verwendeten Akkus aus. Diese sind recht teuer und haben nur eine geringe Reichweite. Bei der Vrwendung von Blei-Akkus sind zudem noch die temperaturbedingte Betriebseinschränkungen zu beachten. Wird im Fahrzeug kein Wechselakkusystem verwendet ist die Wiederaufladungsdauer auch ziemlich lang. Hinzu kommt, dass das Tankstellennetz für elektronischbetriebende Kraftfahrzeuge zur Zeit noch nicht flächendeckend ausgebaut ist. Der Preis für ein Kleinserienfahrzeug mit Elektroantrieb ist darüber hinaus recht hoch. Das wohl größte Problem stellt die geringe Höchstgeschwindigkeit, welche elektronischbetriebene Fahrzeuge erreichen, dar. Sie sind deshalb meist nur für den Einsatz im Stadtverkehr zugelassen.


[Bearbeiten] Kraftstoff-Pflanzenöl

Eine weitere Alternative zur Verwendung von Biodiesel stellt der Einsatz von reinen Pflanzenölen zum Kraftfahrzeugantrieb dar. Diese sind völlig ungiftig, vollständig biologisch abbaubar, nicht wassergefährdend und nur schwer entzündlich. Darüber hinaus kommt es zu keinen CO2- oder Schwefeloxidemissionen, die Rußemission wird um die Hälfte reduziert und auch der Ausstoß krebserregender Rußpartikel ist um 80-90% geringer als bei herkömmlichen Treibstoffen. Deshalb ist auch kaum ein Abgasgeruch wahrnehmbar. Dabei bleibt die Motorleistung jedoch vollständig erhalten und der Treibstoffverbrauch ist gleich oder sogar noch geringer als bei herkömmlichen Treibstoffen. Besonders interessant ist der Kraftstoffantrieb mit Pflanzenöl auch für die heimische Landwirtschaft, die durch eine gesicherte Nachfrage Unterstützung erfährt.

Die Nutzung von reinem Pflanzenöl als Treibstoff erfordert jedoch den Einbau eines neuen Treibstoffilters, die Kosten für die Umrüstung eines PKWs belaufen sich dabei auf ca. 500€. Auch die Klimabilanz dieses Kraftstoffes ist nicht ganz so positiv, wenn der klimaschädliche Einsatz von Düngemitteln beim Anbau der Pflanzen miteinbezogen wird. In den Wintermonaten ist zudem eine Zugabe von mindestens 10% Winterdiesel erforderlich.


[Bearbeiten] Biodieseltankstellen

In den Zeiten der hohen Benzin- und Diesel Preise wird der im Vergleich kostengünstige Biodiesel immer beliebter. Obwohl es noch keine Preisbindung an die Dieselkosten gibt ist der Biodiesel doch bisher konstant 10-12 cent billiger als der herkömmliche Dieselkrafstoff. So gibt es in ganz Deutschland bereits ca. 1900 Tankstellen, die Biodiesel führen, welche man unter anderem auf www.ufop.de einsehen kann.

[Bearbeiten] Kosten

Biokraftstoff Jahresertrag pro Hektar Kraftstoff- Äquivalent Literpreis 2006 Pflanzenöl 1.480 Liter 1l = 0,96l Diesel 0,55 – 0,75 EUR Biodiesel / Rapsmethylester 1.550 Liter 1l = 0,91l Diesel 0,75 – 0,95 EUR Bioethanol 2.560 Liter 1l = 0.66l Diesel 0,50 – 0,60 EUR Btl-Kraftstoff (Biomass-to-liquid) 4.030 Liter 1l = 0,97l Diesel k.A. Bio-Methan („Biogas“) 3.560 Liter 1 kg = 1,40l Benzin k.A. In ganz Deutschland gibt es ca. 1900 Tankstellen, die Biodiesel führen, die man beispielsweise auf www.ufop.de einsehen kann.


[Bearbeiten] Quellen

  • Hennicke/Fischedick: Erneuerbare Energien, München 2007
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 90 (17.4. 2008)
  • Wirtschafts Woche, Nr. 16 (14.4.2008)
  • Die Biospritfalle, Indonesiens Wald in Gefahr, Dokumentation 2007(Phoenix 19.4.2008 um 16:45)

[Bearbeiten] Weblinks

  • Froehlichtrans Biodiesl
  • WWF Palmölstudie
  • WDR zum Thema Biodiesel
  • Die ZEIT zum Thema Biodiesel
  • Stellungnahme des Vereins "Rettet den Regenwald e.V."
  • Rettet den Regenwald e.V.: Waldraub für Plantagen
  • net-tribune: Hochrangiger Umweltexperte gegen Biosprit
  • Die Presse: Biosprit schädlicher als Diesel
  • Reuters: Stimmen für Importstopp von Biosprit mehren sich
  • Stuttgart Solar e.V: Pflanzenöl-flüssige Sonne vom Acker
  • [1]
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